Samstag, 21. Februar 2009

Buchtip: Le Patrimoine Industriel de la Région Verviétoise



Catherine BAUWENS
Le Patrimoine Industriel de la Région Verviétoise

Herausgeber: Ministère de la Région Wallonne, Namur, und Fondation Ad. Hardy, Dison
1994
ISSN: 0777-4734

Auf den ersten Blick eher unscheinbar, enthält dieses fast 200 Seiten dicke Paperback einen allgemeinen Exkurs zur Entwicklung der Industriebauten und anschließend nähere Beschreibungen von über 30 kulturgeschichtlich interessanten Objekten aus der Gegend von Verviers. Einige davon sind unterdessen leider verschwunden, andere wurden zu Wohnungen umgebaut. Dazu gibt es jeweils einen kurzen Abriß zur Geschichte der Unternehmen, die in diesen Objekten tätig waren.

Eine nette Anekdote: die frühen Fabrikbauten waren ganz normale mehrstöckige Häuser mit Fenstern in der Fassade und an der Rückseite. Bei schönem Wetter standen die Fenster offen, die Leute auf der Straße bekamen ebenso mit, was in der Fabrik vor sich ging, wie umgekehrt, und es wurde so manches Schwätzchen von drinnen nach draußen gehalten. Als zum Ende des 19. Jahrhunderts die ersten rundum geschlossenen Sheddach-Hallen aufkamen, hatten diese neuen Zweckbauten schon bald ihren Namen weg: die Arbeiter nannten sie im Wallonischen "rëquèms", nach einer Besserungsanstalt für Bettler im limburgischen Reckheim, die auch keine Fenster nach außen hatte, damit die Insassen nicht weglaufen konnten.

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